Mi 22. Mai 2013 (Bildungs- und Gästehaus)

Das beschloss die Provinzversammlung, das höchste Entscheidungsgremium der Gemeinschaft, auf ihrer Sitzung am 22. Mai 2013 im Provinzialat in Friedberg, Bayern.

Neben der Kapelle gehört in die Schenkung der angrenzende Pilgerplatz. Nach einer ausführlichen Diskussion hatte die Versammlung dem gemeinsamen Schenkungs-Antrag von Provinzleitung und Haus Wasserburg zugestimmt. “Die Schönstattbewegung hatte schon vor Jahren um eine großzügige Geste im Wallfahrtsbereich Schönstatt gebeten. Mit dieser Schenkung möchten wir der Bewegung die Marienkapelle zum 100. Jubiläum des Wallfahrtsortes Schönstatt 2014 anvertrauen und verbinden damit die Hoffnung, dass viele Menschen auch in Zukunft die Nähe der Gottesmutter und die heilsame und inspirierende Kraft des Wallfahrtsortes erfahren dürfen”, so der Provinzial der Pallottiner, P. Helmut Scharler.

Er sprach aber auch von Wehmut, waren doch viele Pallottiner über Jahrzehnte am Aufbau der Schönstattbewegung und in der Seelsorge an der Gnadenkapelle erfolgreich tätig.

1901 hatten die Pallottiner das “Alte Haus” aus Privatbesitz für den Aufbau eines Studienheimes als Wiege ihrer Präsenz in Vallendar erworben. Die Kapelle, damals Abstellkammer für Gartengerät, wurde instandgesetzt und diente fortan wieder als Sakralraum (Hauskapelle).

1914 weihte sich eine Gruppe von Schülern um den Pallottiner-Spiritual Pater Josef Kentenich hier der Gottesmutter. Dieses Datum sieht die Schönstattbewegung als Beginn ihres apostolischen Wirkens (Gründungsakt). 1964 kam es zur Trennung zwischen der Schönstattbewegung und den Pallottinern, die bis dahin die Entwicklung Schönstatts, als auch der entstandenen Wallfahrtsbewegung maßgeblich gefördert und geformt hatten. Die Gnadenkapelle selbst blieb im Besitz der Pallottiner, die den Wallfahrtsort weiterhin mit ihren Seelsorgsangeboten gestalteten und das Miteinander der vielen Gemeinschaften in Schönstatt koordinierten.

2012 überließen sie in einem ersten Schritt die Nutzung und Verwaltung der Kapelle den Schönstättern. “Wir wollten Erfahrungen machen, wie ein Nebeneinander am Ort gehen könne. Schließlich betreiben wir Pallottiner hier an der Jugendbildungsstätte Haus Wasserburg, im geistlich-therapeutischen Zentrum und in der Pallottikirche eine eigene pastorale Arbeit, die weit über die Region reicht. Wir haben beiderseitig gute Erfahrungen gemacht. Das hat uns Pallottiner bewogen, die Kapelle jetzt endgültig zu überantworten”, so der Rektor von Haus Wasserburg Pater Alexander Diensberg.