Di 21. April 2015 (Bildungs- und Gästehaus)

Am 19. April feierte Haus Wasserburg zusammen mit der KHG Koblenz und dem GMÖ der ev. Kirche im Rheinland wieder sein ökumenisches Partnerschaftsfest. Diesmal hatten wir einen prominenten Gast, den Ökonomen und Visionär Alberto Acosta aus Ecuador.
Alberto Acosta ist gerade mit der lateinamerikanische Musikgruppe Grupo Sal unterwegs, um das indigene Konzept des “Buen vivir” publik zu machen und weltweit für eine Veränderung des Lebensstils einzutreten. Ein gutes Leben für alle bedeutet in diesem Kontext nicht wirtschaftliches Wachstum und materieller Wohlstand. Zentral ist ein gemeinschaftliches Leben im Einklang mit und nicht auf Kosten der Natur und anderer Menschen.

Um die Diskussion über das „Buen Vivir“ auch im deutschsprachigen Raum anzuregen und zu befeuern, präsentierte die lateinamerikanische Musikgruppe Grupo Sal gemeinsam mit Alberto Acosta ein neues Programm, das einen informativen, aber auch künstlerischen Zugang zu der Frage nach einem Guten Zusammenleben ermöglicht.
Wie funktioniert „Buen Vivir“? Welche Perspektiven sind damit verbunden? Gibt es Möglichkeiten, dieses indigene Konzept auch in unsere westliche Lebenswelt einzubinden?

Diese Fragen wurden zuerst in einer öffentlichen Publikumsdiskussion zusammen mit dem Referenten Tilman Santarius, Alberto Acosta und Teilnehmenden der parallel stattfindenden Strategietage für Jugendverbände zum Thema Postwachstum erörtert.

Im Dialog mit dem Journalisten und Lateinamerikaexperten Thomas Pampuch wurden die Aussagen und Visionen Alberto Acostas dann in einer Konzertlesung vertieft. Im Anschluss bot Acosta Interessierten die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Grupo Sal begleitete und ergänzte die Ausführungen durch eine Fülle von Beispielen der lateinamerikanischen Musik, um die „neuen Töne aus Lateinamerika“ musikalisch erfahrbar zu machen. Im Zusammenspiel der leidenschaftlichen Intensität der lateinamerikanischen Musik und der politischen und gesellschaftlichen Visionen Acostas bot die Veranstaltung Denkanstöße und machte Lust, über die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft in einer globalisierten und bedrohten Welt zu diskutieren.