Mo 19. Juni 2017 (Bildungs- und Gästehaus)

Unter den Hammer kamen umgestaltete Straßenschilder, die die engagierten Jugendlichen mittels Graffiti in moderne Kunstwerke verwandelten. Dabei griffen sie aktuelle Themen auf wie Atomenergie, Umweltschutz, Flucht, Burnout, Schönheitsideale, Wegwerfgesellschaft und viele weitere.

Mit Kunstwerken etwas Gutes tun. „Die Idee entstand im Rahmen des diesjährigen Jugend-Osterseminars von Haus Wasserburg“, berichten die beiden Kursleiterinnen Svenja Hain und Nadine Schäfer. Haus Wasserburg ist eine Bildungsstätte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Trägerschaft der Pallottiner.

Die Nachwuchskünstler im Alter von 14 bis 23 Jahren verwandelten alte Verkehrsschilder in moderne Kunstwerke. „Die Jugendlichen haben vorher noch nie mit Spraydosen für Graffitis gearbeitet, haben dies für das Projekt erlernt“, erläutern die Initiatoren des Projekts. Mittels Stencil-Technik konnten die Künstler ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Die Werke waren vielfältig und zeigten die heutigen Probleme unserer Gesellschaft auf: Von der Globalität wie Umweltverschmutzung bis hin zu individuellen wie beispielsweise der gesellschaftliche Druck Schönheitsideal. Dabei kamen interessante Aspekte zum Vorschein, die durchaus Stoff für literarische Themen in Buch oder Film liefern würden. „What if“ beschäftigt sich mit einem interessanten Rollentausch von Mensch und Tieren als Nutztiere: Was wäre, wenn die Rollen vertauscht wären – und plötzlich überdimensionierte Tiere uns Menschen in kleinen Käfigen halten würden? Dazu malte der Künstler ein riesiges Huhn vor einer Legebatterie voller Menschen, zusammengekarrt auf engstem Raum. Ein sehr interessanter Aspekt, der durchaus ein verändertes Bewusstsein für Lebensmittel und Fleischerzeugung fördert oder zumindest zum Nachdenken anregt für einen bewussteren Umgang mit Lebewesen und wertvollen Nahrungsmitteln.

Die Vielfalt der Kunstwerke zeigte die Themenbreite: „Frei“, das eine Marionette zeigt, die endlich frei ist und ihren eigenen Weg geht über „Rebell“, ein blaues Pferd, das ähnlich wie ein Einhorn, dazu auffordert, seinen Träumen zu folgen, aus der Passivität auszubrechen, sich zu engagieren. Wie heißt es doch passend im Korintherbrief? Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. Der Titel der Kunstaktion „Dornen der Welt“ brachte es auf den Punkt. Denn auch in der größten Bedrohung bleibt die Hoffnung und die Rose (Sinnbild für Liebe) sucht sich ihren Weg.

Nach einem mitreißenden Gottesdienst mit einem Gospelchor ersteigerten rund 50 Besucher mit großem Engagement die Kunstwerke für den guten Zweck. Unter der Leitung des motivierenden und begeisternden Auktionators Lucas Rennau konnten am Ende 1.838 € an Stefanie Ehl von „Wünsch Dir was e.V“. übergeben werden.

„Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die uns, egal auf welche Weise, unterstützt haben“, fasste es Antonia Rennau, Teilnehmer der Graffiti-Aktion, zusammen. Auch Stefanie Ehl zeigte sich begeistert: „Wir sind sehr glücklich, dass wir zusammen mit den fleißigen Jugendlichen von Haus Wasserburg und den Spendern nun vielen schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen ihre Herzenswünsche erfüllen können“.

Der Verein wünschdirwas trägt das deutsche Spendensiegel. Diese gemeinnützige Organisation erfüllt schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen Herzenswünsche, so dass sie aus diesem Erlebnis wieder neuen Lebensmut und neue Lebensenergie schöpfen und ihre Krankheit für einen Tag vergessen können.