Do 1. Februar 2018 (Bildungs- und Gästehaus)

Im Gottesdienst in der Pallottikirche stellte Jörg A. Gattwinkel den Heiligen als doppelt begabten Menschen heraus, der es verstand, die Kluft zwischen visionärer Weite und alltäglicher Enge zu überbrücken.

Pallotti konnte Visionen für die Zukunft entwerfen und hatte zugleich die nötigen Schritte im Blick, um Menschen für diese zu begeistern und auf den Weg zu setzen. Und er hatte den Mut, den einzelnen Menschen nicht klein, sondern groß zu denken – weil Gott seine Menschen groß gedacht hat. Gattwinkel resümierte: „Dieser Haltung, dieser grundsätzlichen Annahme zu folgen, wäre lohnend und schon mehr, als wir in Kirche und Welt oft erfahren. Nicht also Pallottis Antworten auf die Herausforderungen seiner Tage sollten uns über Gebühr beschäftigen, wohl aber seine Herangehensweise und seine Haltung. Auch, dass er sich beileibe nicht zu schade war, die Hilfe und die Ergänzung durch andere in Anspruch zu nehmen.“ Der Pallottinerpater machte an verschiedenen aktuellen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft deutlich, zu welch anderen Ergebnissen als den derzeit gängigen uns visionäres Denken kommen ließe.

Nach dem Gottesdienst fand man sich in der Aula von Haus Wasserburg zum Sektempfang ein. Eine erste Gelegenheit für die ca. 140 Gäste zum gegenseitigen Austausch, der auch beim anschließenden ausgedehnten und ausgezeichneten Essen fortgesetzt wurde.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde stand anschließend die Frage im Mittelpunkt: Was macht diese Niederlassung zu einem Geistlichen Ort? Drei Statements aus der Hausgemeinschaft (Erik Riechers, Alban Rüttenauer und Arthur Pfeifer) bildeten den Beginn und luden die Versammelten ein, sie durch ihre eigenen Erfahrungen zu ergänzen. Wie Dirk Gottwald in seiner Moderation den Ort mit einem Marktplatz verglichen hatte, auf dem man alles findet, um zu Hause das Essen zu bereiten, so wurde auch in den Beiträgen deutlich, dass von Haus Wasserburg und der Pallottikirche viele Impulse ausgehen, die ihre Wirkung an oft ungeahnten Orten weiter entfalten. Darüber hinaus zeigte sich, wie viele Menschen durch ihr Mittun der Niederlassung ein Gesicht geben, sie prägen und aktualisieren. Gerade letzteres bleibt andauernde Aufgabe eines Geistlichen Ortes, der dem Menschen von heute dienen will.

Schließlich stellte Alexander Diensberg noch einmal die neuen Freiwilligen aus Ruanda, die am Vortag angekommen waren, und ihre Gastfamilien vor, gab Informationen zum momentanen Stand der Umbau- und Renovierungsarbeiten im Bildungshaus und berichtete über die wichtigsten Entwicklungen des vergangenen Jahres.

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde durch Alban Rüttenauer und Jörg A. Gattwinkel, die damit zugleich den neuen Flügel der Aula präsentierten.

Mit Kaffee und Kuchen klang das gemeinsame Fest aus, das für alle Beteiligten eine Ermutigung darstellte, sich weiterhin mit Gedanken und tatkräftigem Anpacken um diesen Ort zu kümmern.