Di 16. Oktober 2018 (Bildungs- und Gästehaus)

Ob im Auto, im Handy, dem Toaster, unseren Nahrungsmitteln oder unserer Kleidung – in allen Alltagsgegenständen stecken Rohstoffe wie Eisen, Gold (in Elektroprodukten wie Handys), Erdöl (in Shampoos, Plastik und Benzin), Holz, Baumwolle, seltene Erden und viele weitere Rohstoffe. Deutschland liegt bei den Rohstoffimporten weltweit auf Rank 5. Ohne diese Importe könnten wir weder Autos, noch Maschinen oder Elektronik herstellen.

Während die Rohstoffe Grundlage unserer Industrieproduktion und somit unseres Wohlstands sind, sorgt die Förderung in den rohstoffreichen Staaten nicht für ein Wachstum, das den Menschen zugutekommt. Schuld daran sind auch europäische Handelsabkommen. Sie schränken den politischen Handlungsspielraum rohstoffreicher Staaten ein. Die Weiterverarbeitung der Rohstoffe und Schaffung von Arbeitsplätzen wird erschwert. Darüber hinaus kommen beispielsweise im Kobalt-Abbau und der Kakao-Ernte Kinder zum Einsatz. Wie auch Erwachsene arbeiten sie unter menschenunwürdigen Bedingungen. Die Kinder tragen schwere Lasten und nehmen die im Bergbau eingesetzten Giftstoffe mit der Nahrung auf. Gesundheitsschäden und eine geringe Lebenserwartung sind die Folgen. Und auch der Klimawandel ist eine Folge unseres Rohstoffverbrauchs. Schätzungen zufolge verursachen die Länder des globalen Südens nur 20% des globalen CO2, haben aber 80% der Schäden des Klimawandels zu (er)tragen.

Im dritten Rohstoff-Hintergrundpapier werden diese Zusammenhänge dargestellt und individuelle sowie gesellschaftliche Handlungsoptionen aufgezeigt.

Und am 20. Oktober wird beim 2. Wasserburger Rohstofftag über diese Themen informiert und diskutiert. Nach einem Fachvortrag über globale Handelsfragen und Menschenrechtsverletzungen im Bergbau, werden wir mit AkteurInnen des Wandels und PolitikerInnen über menschenwürdigere Handlungsoptionen diskutieren. An Infoständen von lokalen Akteuren besteht die Möglichkeit zum Austausch und zur weiteren Information. Der Tag wird durch Impulse, Gespräch mit der Aktivistin Patricia Gualinga und Musik von Grupo Sal abgerundet.