Mo 27. Januar 2025 (Bildungs- und Gästehaus zusammen mit: Kommunität, Förderverein)
Am Wochenende gedachten rund 100 Menschen in Haus Wasserburg des 175. Todestages des Ordensgründers Vinzenz Pallotti. Bei der Veranstaltung wurde aber nicht nur zurückgeschaut, sondern auch nach vorne. Im Zentrum standen dabei Geschichten, die gelingen, und Projekte, die Hoffnung machen.
Ein dürrer Ast liegt in der Aula von Haus Wasserburg. Er steht für die „dürren Zeiten“, in denen wir gerade leben, wie Jörg A. Gattwinkel SAC, Rektor der Niederlassung Haus Wasserburg, bei der Eröffnung des diesjährigen Pallottifests erklärt. Doch bei der Veranstaltung mit rund 100 Gästen geht es nicht darum, zu jammern, sondern zu zeigen, was alles gelingt und Hoffnung gibt. „Wir brauchen das dieses Jahr mehr denn je“, zitiert Gattwinkel eine Schönstatt-Schwester, als er an die gerade erst zu Ende gegangene Adventsaktion erinnert: Grüne Blätter luden dazu ein, „Hoffnungsgut“ aufzuschreiben, das zu Weihnachten das Fundament der Krippe in der Pallottikirche bildete.
Daraus entstand im neuen Jahr die Social-Media-Aktion #Gelingensgeschichten. Angesichts der negativen Berichterstattung und Stimmung im Vorfeld der Bundestagswahl, machte sich das Team von Haus Wasserburg, inspiriert von der Plattform goodnews, auf die Suche nach Geschichten und Projekten, die gelingen – und Mut machen. Bis zur Bundestagswahl veröffentlicht Haus Wasserburg auf seinen Social-Media-Kanälen jede Woche unter einem anderen Oberthema solche Geschichten und ruft dazu auf, eigene Gelingensgeschichten zu teilen. Am Ende der Themenwoche werden daraus dann Forderungen an die Politik abgeleitet, wie mehr gelingen könnte. Denn das Ziel der Aktion sei nicht, Missstände zu verschweigen, erklärte Melanie Gehenzig, Leiterin des Bildungshauses. Vielmehr gehe es darum die Perspektive zu ändern, Hoffnung und Mut zu spenden.
Das stand auch im Mittelpunkt des Pallottifestes, bei dem zwei #Gelingensgeschichten ausführlich vorgestellt wurden: Die Julius-Wegeler-Schule in Koblenz hatte eine Videobotschaft geschickt, um vorzustellen, wie es gelingt, dass Schüler:innen sich in der Schule nicht gestresst, sondern wohl fühlen. Dazu hat die Schule zahlreiche Elemente, z.B. einen ganztägigen Aktionstag zum Thema Resilienz, in den Schulalltag und Unterricht integriert, wie Schulleiter Carsten Müller erklärte.
Anschließend erzählte Irene Zahn, wie sie bereits Anfang der 80er-Jahre in Eigenregie eine Grundwasser-Wärmepumpe in ihr Haus eingebaut hatte – gegen alle Vorbehalte und Widerstände. Dafür war viel persönlicher Einsatz, insbesondere von ihrem Mann, seines Zeichens Elektromeister, notwendig. Doch der zahlte sich aus, als in einem besonders kalten Winter, wenige Jahre nach dem Einbau, die Ölheizungen der Nachbarn flockten und ausfielen – während die Wärmepumpe weiterhin zuverlässig heizte.
Heute mehr als 40 Jahre später, denkt die Familie erneut über den Einbau einer Wärmepumpe nach, nachdem die erste nach 12 Jahren aufgrund eines Defekts gegen eine Gasheizung ausgetauscht werden musste. Besonders überzeugt sie der hohe Wirkungsgrad der Grundwasserwärmepumpen, die aus einem Teil Strom vier Teile Wärme erzeugt. Das Angebot an Wärmepumpen sei inzwischen so stark gewachsen, dass es nicht mehr schwer sei, überhaupt einen Anbieter, sondern vielmehr den richtigen Anbieter zu finden, erzählt sie. „Heute bewegt mich der gleiche Gedanke wie damals, dass es sich letztendlich auszahlt, etwas für die Umwelt zu tun“, beendet sie ihre beeindruckende Erzählung, die auf großes Interesse und Anerkennung stieß.
Beim anschließenden Austausch zwischen den vielen unterschiedlichen mit dem Haus verbundenen Menschen, wurden zahlreiche Nachfragen gestellt und viele weitere #Gelingensgeschichten gesammelt. Einige davon werden in den nächsten Wochen auf der Website und den Profilen von Haus Wasserburg auf Instagram, Facebook und LinkedIn veröffentlicht.